Alles rund um die Krappwurzel

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

Moderator: Perisnom

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Re: krappfärbung- oder ein ganzer Tisch voller Flamingowolle

Beitrag von lilly 66 » 22.05.2012, 10:06

Die Blutpflaume ist schön Maigrün geworden.
Birkenblätter färben gelb und zwar so richtig kräftig gelb. Hab mit kaltgezeitzer Wolle gefärbt und es lassen sich mehrere Züge davon färben.

Blutbuche wird auch grün.

LG Lilly

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von Svalkatla » 29.05.2012, 23:11

Ahoihoi,
ich habe jetzt schon ein paar mal gelesen, dass einige ihre Krappwurzel vor dem Färben mahlen. Wie genau macht ihr das? Habt ihr eine Mühle oder haut ihr das in den Mörser? Gibt das bessere Ergebnisse als wenn man die Wurzeln nur einweicht?

Danke schon einmal :)
Grüße
Denise
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Regina
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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von Regina » 30.05.2012, 07:28

Ich mahle alle Färbedrogen vor dem Färben, nur so liegen ALLE Inhaltsstoffe frei und das Färbeergebnis wird intensiver. Man kann natürlich entsprechend mehr Färbedroge verwenden, um das auszugleichen.

Ich mahle alles im Thermomix, auch Rinden und Hölzer.
Liebe Grüße
Regina

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von Schlompfine » 30.05.2012, 07:46

Ich habe bisher auch nur mit den Wurzelstückchen gefärbt. Ich glaub ich probiers auch mal mit Pulver... Festgestellt hab ich zudem: hat man eine schlechte Krappernte, färbt man damit knallorange :)

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von faserrausch » 30.05.2012, 07:48

Krapp verlangt öfteres Umrühren, habe ich das Gefühl. Bei meinen Färbungen wurde es auch fleckig - oder filzig- Meine Wolle hat definitv kein Fett mehr drin.
Lieben Gruß
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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von spinn-grittie » 30.05.2012, 10:49

Heute will ich mal den zweiten Versuch einer Sonnenfärbung starten. Der erste Test ergab ein dunkles Rostrot auf ungebeizter Wolle.
Jetzt habe ich eine andere Wollsorte (keine Ahnung, weiß nur das Schäfchen heißt Jule und hat herrlich weiche Wolle) in der Brühe liegen, vorher war es ein Meriono-Mix.
Bin gespannt.

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von Wollhandwerk » 30.05.2012, 15:28

Gemahlen bekommt man um einiges intensivere Färbeergebnisse, es lohnt sich also. Umrühren ist wirklich wichtig, sonst setzt sich der "Schlamm" (Pulver mit Wasser vermischt ergibt sowas schlammiges) am Boden ab und Krapp braucht eine Kontaktfärbung. Der Nachteil am Pulver ist, trotz viel spülen, spülen und spülen.... rieselt es beim Verarbeiten aus der Wolle raus und man bekommt rote Hände.
LG Christine

Ich kann auf vieles im Leben verzichten, nur nicht auf Wolle, meine Tiere und Literatur.

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von farbenfaden » 30.05.2012, 18:40

Hallo Karin,

ich habe gerade erst dein Krappbild gesehen, das ist schon ein recht helles Ergebnis für 100% Farbe. Ich erwärme den Krapp auch erst mal ohne Wolle und ich meine das Ergebnis wird dunkler und gleichmäßiger. Bei Dorothea steht doch glaube ich, die Wolle soll direkt zu dem Krapp gegeben werden.

lg
Claudia

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von shorty » 30.05.2012, 20:03

Ich hab den Krapp schon ohne Wolle erwärmt :-) ( ich hab nicht Reginas Färbetopfgrößen) Allerdings nicht gemahlen, mittels Möglichkeiten
Das helle Ergebnis lag höchstwahrscheinlich an der fetten Wolle , ist trotz zig mal waschen nach wie vor klebrig. War keine Rohwolle von mir aufbereitet, hab ich bereits im Vlies gekauft. Und natürlich am nicht mahlen.

Ist nicht tragisch, ich hab noch Krapp hier

Buch übrigens heute dankend zurückerhalten, Claudia
Daniel dankt herzlichst für die extra Beilage :-)))
Karin
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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von Friedel » 31.05.2012, 09:13

Um bei Krapp ein schönes dunkles Rot zu erreichen muss die Wolle, wie immer beim Färben, fettfrei sein, einige Tage vorher gebeizt, ausgespült und getrocknet sein. Das Ausspülen macht die Farbe klarer. Man beizt mit 25% Alaun ( bei weniger wird die Farbe heller ) und mit 6% Weinstein ( macht das rot leuchtender ).

( aus dem Buch von Ursula Kircher, bei Milchschafwolle und weichem Wasser werden die Farben tatsächlich wie abgebildet )

Wichtig noch : ständig vorsichtig umrühren, bis die Temperatur ( bei rot 70 Grad ) erreicht ist, damit nicht unten die heiße Wolle bräunlich wird )


Viele Grüße
Friedel

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von shorty » 31.05.2012, 09:50

Ui das ist aber wahnsinnig viel Alaun. Werds mir aber fürs nächste Mal merken.
Ich hab das Buch eigentlich auch, bin aber nicht soo begeistert. Sie hantiert wir mit zuviel giftigem.;-)
Jetzt bei Krapp nicht, deshalb hab ich das schlicht überlesen ;-)
Sie beizt soweiso mit viel mehr Alaun als andere, oder täuscht das?
Und auch dort ist zu lesen, gemahlen wird dunkler.

Karin
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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von Regina » 31.05.2012, 09:58

Ich habe nur 15% Alaun verwendet, gebeizt und sofort gefärbt, hier 2 x Wensleydale aus verschiedenen Zügen.
Gefärbt habe ich mit 1,5 Kilo Krapp, nach gut 10 Kilo gefärbten Fasern konnte ich kein Krapp mehr sehen und habe die Flotte aufgelöst. Die letzten Züge hatten ungefähr die Farben wie die Färbungen von Karins Foto.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Liebe Grüße
Regina

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von shorty » 31.05.2012, 10:02

Bestätigt meine Vermutung, dass es hautpsächlich an der fetten Faser und am nicht gemahlen lag.
Wie gesagt das Kircher Buch mag ich nicht so leiden, das viele Kupfer z.B. und Chromkali ;(
Ich mach da irgendwann schon mal nochmal nen Versuch.
Die Wensleydale Locken sind traumhaft. Die Rasse färbt aber eh ganz toll find ich. Danke fürs Bild
Karin
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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von Gartenliese » 31.05.2012, 10:02

Oh mein Gott, ist das schön!

Ich habe gerade 1 kg Krapp liegen und spinne die letzten 100 g von 1 kg Gotland. Ich bin so gespannt, wie die Krappfärbung auf Gotland aussieht.

Wenn das so ergiebig ist, werde ich mal gucken, was ich noch so an Fasern beizen kann, damit ich sie bis zum Ende nutzen kann.
Viele Grüße
Petra, die Gartenliese

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Re: Hat jemand Erfahrung mit Krapp?

Beitrag von Regina » 31.05.2012, 10:16

Nachdem Eberhard Prinz geschrieben hat, dass 10% Alaun als Beize immer ausreichend sind, habe ich meine Alaunmenge reduziert, zur Sicherheit auf 12% und hatte noch nie ein zu blasses Ergebnis. Krapp habe ich seitdem aber noch nicht gefärbt.
Liebe Grüße
Regina

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