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Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 18.08.2010, 18:47
von Laura
Hallo,
ich möchte bald meine Ersten Färbeversuche mit Naturfarben machen und habe auch alles da. In einem Buch habe ich gelesen, dass man die Beize mit Alaun und Weinstein anfertigt. Also habe ich Weinsteinsäure gekauft. In einem anderen Buch habe ich jetzt gelesen, dass man Weinsteinrahm für die Beize nehmen soll, weil die Farben so schöner werden. Was mach ich denn jetzt mit der Weinsteinsäure? Kann ich die irgendwie verwerten?
Re: Weinsteinsäure stat Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 18.08.2010, 20:16
von tabata
Also in meinen Augen ist das das gleiche...(wenn ich jetzt nicht total auf der Ferienleitung stehe

)
Weinsteinrahm ist chemisch Kaliumhydrogentatrat, also das Salz der Weinsteinsäure...
Dürfte also wurscht sein...aber ich schau nochmal in meine Bücher...
Re: Weinsteinsäure stat Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 18.08.2010, 21:34
von Laura
aber warum kann man denn dann beides kaufen? bin etwas verwirrt. Vielleicht muss ich einfach mutig einen Probeversuch machen. Wollte nur beim ersten Versuch nicht gleich alles falsch machen

Re: Weinsteinsäure stat Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 19.08.2010, 05:21
von quilty
Ich meine in meinem Färbebuch schon beide gelesen zu haben. Ich schau auch nochmal!
Hast Du die zwei Begriffe schon mal gegoogelt ?
LG Christine
Re: Weinsteinsäure stat Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 19.08.2010, 06:03
von quilty
Re: Weinsteinsäure stat Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 19.08.2010, 09:22
von tabata
Naja, das eine ist eben die Säure, das andere das saure Salz.
Im allgemeinen ist der Umgang mit den Salzen einer Säure ungefährlicher, da die saure Reaktion (im Allgemeinen) beim Salz deutlich geringer ist, als beim Umgang mit der (reinen) Säure.
Die Reaktion der Weinsäure mit Wasser dürfte eine etwas saurere Lösung ergeben, als das ihrer Salzes..
Kann aber auch historisch bedingt sein. Weinstein fällt in Wein-Fässern aus und wurde früher ausgekratzt und zum Färben verwendet (oder als Brechmittel

), da hieß er dann Weinsteinrahm...wohl abgeleitet aus dem Absetzen des Salzes, eben wie bei der Milch der Rahm...
Weinsteinrahm ist schlechter löslich als Weinsäure...Weinsteinrahm ist nicht in kalten Wasser löslich, Weinsäure allerdings gut...
Trotzdem halte ich das Endergebnis für das Gleiche

Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 19.08.2010, 19:09
von Laura
Okay jetzt hab ich den Unterschied verstanden. Ich werde einfach etwas weniger Weinsteinsäure verwenden als der im Rezept angegebene Weinsteinrahm. Dann sollte es passen. Danke für eure HIlfe
Wein.... Unterschiede?
Verfasst: 01.04.2011, 08:21
von Kerstin
Hallo

,
nach langer Sucherei möchte ich mich mal bei den erfahrenen Färbern erkundigen.
Es gibt ja Weinstein - Weinsteinsäure - Weinsteinrahm
Jetzt bin ich aber doch verwirrt und frage mich, ob Weinstein und Weinsteinsäure evtl. das Gleiche sind??
In den meisten Shops für uns Spinner und Färber wird Weinstein und Weinsteinrahm angeboten und ich wurde auch nicht wirklich schlau bei meiner Suche im Internet.
Sind also Weinstein und Weinsteinsäure identisch?
Re: Wein.... Unterschiede?
Verfasst: 01.04.2011, 08:25
von shorty
Verschieb das mal , weil wir dazu schon nen thread haben.
Karin
Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 01.04.2011, 08:29
von Kerstin
Vielen Dank

Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 01.04.2011, 09:58
von Kerstin
Aber leider check ich es noch nicht ganz - kann ich z. B. für die Kaltbeize denn auch Weinstein oder Weinsteinrahm benutzten? Oder eben doch, die im Rezept angegebene Weinsäure (müsste ich dann erst kaufen)?
Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 01.04.2011, 10:02
von shorty
Kann ich Dir leider nicht beantworten, da ich zwar auch mit Kaltbeize beize, die mir aber von Karin Tegeler hole

Lohnt für mich nicht diese selbst herzustellen.
Vielleicht schreiben die Chemisch bewanderten da noch genauer.
Karin
Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 18.05.2011, 06:29
von Dornroesschen
Ich habe Weinsteinbackpulver, kann man das eigentlich auch zum Färben benutzen?
Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 18.05.2011, 13:34
von binemi
Dornroesschen hat geschrieben:Ich habe Weinsteinbackpulver, kann man das eigentlich auch zum Färben benutzen?
Das würde ich nicht, weil da tatsächlich nur sehr wenig Weinstein drin ist und dafür Mehl und so Zeugs. Ich hatte mal die selbe Idee

Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Verfasst: 25.05.2011, 15:06
von faerberpflanzen
Kerstin hat geschrieben:Aber leider check ich es noch nicht ganz - kann ich z. B. für die Kaltbeize denn auch Weinstein oder Weinsteinrahm benutzten? Oder eben doch, die im Rezept angegebene Weinsäure (müsste ich dann erst kaufen)?
Weinstein und Weinsteinrahm ist heute chemisch gleich: Kaliumhydrogentartrat, Kaliumbitartrat, C4H5KO6.
Früher wurde Weinstein ausschließlich bei der Weinherstellung in den Weinbaugebieten gewonnen. Der Weinstein setzt sich in den Gärbottichen und Fässern in dichten Krusten an, die an den Fassdauben so fest halten, dass sie nur durch Erwärmen der Fässer und anhaltendes Klopfen losgelöst werden können. Dieser rohe Weinstein wurde anschlißend zum Teil gereinigt. Der Name Cremor tartari, Weinsteinrahm, stammt daher, dass man früher bei der Weiterverarbeitung die während des Kristallisations-Prozesses an der Oberfläche sich bildenden Krusten gleich dem Rahm der Milch von der Flüssigkeit abhob. Allerdings war damals der Weinstein(rahm) noch verunreinigt mit Kalk und Bleiverbindungen.
lg
Eberhard