Rotefarbpigmente

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

Moderator: Perisnom

lilly 66
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Rotefarbpigmente

Beitrag von lilly 66 » 01.08.2014, 17:00

Die letzten Tage habe ich gefärbt. Nach D.Fischer Orleansaat Orange und orangerot bis Rot. Nun stellt sich mir folgendes Problem. Habe mit Kaltgebeizter gewaschene Texelwolle gefärbt. Das Orange ist traumhaft geworden. Dann habe ich ins Farbbad Cochenillesud gegeben und es passiert nichts. Das gleiche Orange wie vorher. Vlt liegt es an der Kaltbeize? Naja habe also gestern Wolle dann mit Alaun und Weinsteinrahm wie im Buch beschrieben gebeizt und dann mit Oreansaatfarbbeutel und Cochenillefarbbeutel versucht ein schönes Orangrot zu erhalten. Die Gelbpigmente sind toll und die Roten halten sich sehr zurück. Wiolle hatte ich selbst gewaschen und die ist eigentlich nicht mehr sehr fettig.
Es waren auch 3 Stränge gesponnene Wolle dabei auch von mir gewaschen und gesponnen und dann nochmal heiß gebadet. Also wirklich fettfrei und die haben sich auch geziert.
:?: :?: :?: :?: :?: :?: was ist denn da nun los :?: :?: :?: :?:
Hab doch früher schon mit Cochenille und genau solcher Wolle schon schöne Rottöne hinbekommen.

LG Lilly die ratlos ist

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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von moniaqua » 01.08.2014, 18:43

Seltsam. Ich würde zwar eher Gelb mit Cochenille überfärben, so rein vom Farbkreis her, aber an sich sollte sich auch mit Orleanssaat etwas tun. Das Cochenille ist schon ok? Färbt es denn weiße Wolle? Und wie?
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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von shorty » 01.08.2014, 19:11

ich würd jetzt mal grob auf Wolle gesättigt tippen, wenn das orange schon sehr kräftig ist
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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von lilly 66 » 01.08.2014, 19:19

Die Wolle ist weiß. Beim 1. Zug kommt wunderbar orange nur mit Orleansaat, beim 2. Zug kommt dann ins Farbbad Cochenilesud dazu (zubereitet nach Vorschrift) dann soll das Ganze ein Rotorange werden, mit Farbbeutel Coch. dann ein warmes rot. Jetzt ist das Gelbe fast rausgefärbt. Der Sud ist rot und die weiße Wolle wird hellgelb???? Hab jetzt seit gestern nun die Wolle im Sud kalt werden lassen vlt. doch noch Fett in der Wolle? Obwohl die sich fettfrei anfasst??? Das problem hatte ich letztes Jahr schonmal. Oder ich bilde mir einfach ein anderes Ergebnis ein.

LG Lilly

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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von moniaqua » 01.08.2014, 19:24

Was passiert denn, wenn Du weiße Wolle in Cochenillesud ohne Orleanssaat-Sud gibst?
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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von shorty » 01.08.2014, 19:24

wenn Fett dann dürfte auch das Gelb nicht gut färben , evlt schwankt die Qualität des Cochenille .. grübel
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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von lilly 66 » 01.08.2014, 20:01

Ich geb nicht auf, mal sehen morgen bin ich wieder im Garten und aber dann, und wenn ich nochmal Alaun ins Farbad mit reingebe so einen Tel. voll???

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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von moniaqua » 01.08.2014, 20:17

Hilfhimmel. Wenn man einen Fehler sucht, ist es günstig, das einigermaßen systematisch zu machen. Da die Sache mit Annatto funktioniert, nehme ich an, dass das Alaun ok ist. (Annatto war doch ein Beizenfarbstoff?). Also ist der nächste Test, zu schauen, was Cochenille alleine ergibt (auf gebeizter Wolle natürlich). Außer, Du kannst zu 100% ausschließen, dass der Farbstoff eine Macke hat. Wenn das Cochenille alleine tut, kannst Du immer noch überlegen und ausgrenzen, ob es die Temperatur war oder doch zu wenig Alaun oder ...
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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von shorty » 01.08.2014, 21:02

Also zuwenig Alaun dürfte das nicht sein, denn sonst würde ja Orleansaat auch schon nicht färben... ich würde übrigens wie Monika vorgehen,, weisse Wolle ins Cochenille.. wenn das nicht geht ist die Qualität der Färbedroge schlecht...hast Du das Cochnille ausgekocht und abgeschöpft die metallische Schicht ?
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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von lilly 66 » 01.08.2014, 21:59

Ja hab ich genau wie D.Fischer im Buch schreibt. es waren auch ganze Läuse also kein Pulver.
Ich versuch es morgen nochmal mit gekauftem Kammzug. Hab noch Hercokammzug der ist zum Färben wunderbar.
Danke erstmal an die Qualität der Färbedroge habe ich gar nicht gedacht.

LG Lilly

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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von shorty » 01.08.2014, 22:03

gemörsert ?
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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von Sidhe » 01.08.2014, 23:03

Aber du hast doch schon mit denen rot gefärbt... oder haben die Läuse etwa ein Verfallsdatum? :eek:
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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von lilly 66 » 03.08.2014, 19:56

So jetzt hab ich den Fehler gefunden. Die Locke ist an den Spitzen rot und am anderen Ende gelb. Sidhe und ich haben uns das nochmal beschaut und es ist doch noch zuviel Fett drin. Der Herco Kammzug hat es auch gezeigt, der hat die restlichen Pigmente gut aufgenommen und ein sehr schönes helles Erikafarben gebracht.
Bilder stelle ich morgen ein in meinem Blog. Trotzdem vor 2 Jahren hab ich auch diese Wolle mit Coch. gefärbt und die hatte mehr Restfett. Also werde ich den Rest und die neue Wolle noch besser waschen müssen.

Vielen Dank für Eure Hilfe.


LG Lilly

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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von Schlompfine » 03.08.2014, 20:59

Nein, die Läuse können nicht ablaufen :) Es gibt Pflanzen, die werden mit der Lagerung besser, andere verlieren halt lediglich an Färbekraft. Mörsern oder nicht mörsern brachte bei mir bisher auch nur den Effekt von mehr oder weniger Farbe, aber keinen Farbunterschied.

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Re: Rotefarbpigmente

Beitrag von moniaqua » 04.08.2014, 10:06

lilly 66 hat geschrieben:So jetzt hab ich den Fehler gefunden. Die Locke ist an den Spitzen rot und am anderen Ende gelb. Sidhe und ich haben uns das nochmal beschaut und es ist doch noch zuviel Fett drin.
Danke für die Rückmeldung. Dass Du mit genau dieser Charge Läuse schon gefärbt hattest, ist übrigens ein sehr spannendes Detail :)
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