Aluminiumacetat für Kaltbeize selbst herstellen.
Verfasst: 26.02.2012, 03:17
Essigsaure Tonerde oder Aluminiumacetat kann man mit Natronlauge, Aluminiumfolie und Essigessenz selbst herstellen. Natronlauge kann man aus Rohrreinigern benutzen. Da Rohrreiniger oftmals noch andere Salze enthalten geht man wie folgt vor. Man gibt Rohreiniger in ein Glasgefäß und gießt etwas Wasser darüber. Man sollte eine Schutzbrille, Atemmaske oder gut lüften und Handschuhe dabei tragen, damit man keine Verätzungen davonträgt. Da im Rohreiniger oft Aluminiumkörnchen vorhanden sind und die Natronlauge sich zuerst auflöst, gießt man nun die Flüssig über einen Trichter und Teesieb in eine dünnhalsige Glasflasche. Die schwimmenden Aluminiumkörnchen siebt man vorerst heraus, sonst wird es zu heiß und wir brauchen eine saubere gelöste Natronlauge. Die Restsalze im Glasgefäß entsorgt man in einen Abfluß, der damit gleich gereinigt werden kann.
Man teilt sich die so gewonnenen Natronlauge in zwei Glasflaschen, da die eine Hälfte zur Reinigung der essigsauren Tonerde später noch benutzt wird.
Nun gibt man in die eine Flasche mit der Natronlauge die Aluminiumkörner wieder hinzu. Dabei entsteht viel Wasserstoff, weswegen man nicht rauchen, bzw. eine offenes Feuer in der Nähe (Kerzen etc.) vermeiden sollte. Die Flasche wird mit einen Propfen aus Tempotaschentüchern verschlossen, damit die Natronlaugendämpfe nicht austreten. Vorsicht, die Flaschen werden sehr heiß. Man gibt dann so lange kleine Aluminiumfolienstücke in die Flasche, bis sich kein Aluminium mehr auflöst. Da das Aluminium nicht ganz rein ist, entsteht eine schwarze Flüssigkeit. Eigentlich sollte sie weiß sein. Diese schwarze Flüssigkeit besteht aus Natriumaluminat. Gießt man Essigsäure (Essigessenz) in das Natriumaluminat hinein, dann reagiert das es mit der Essigsäure und es entsteht ein grauer Niederschlag von essigsaurer Tonerde (Aluminiumacetat) und gelöstes Natriumacetat, welches die Flüssigkeit ausmacht. Dieser Niederschlag wäre weiß, wenn es sich um reines Aluminumacetat handeln würde. Um dieses zu reinigen, geben wir jetzt die in der anderen Flasche gesammelten Natronlauge wieder hinzu, bis sich das Natriumacetat vollständig aufgelöst hat. Das Ganze läßt man jetzt einen Tag stehen und es bildet sich eine glasklare Flüssigkeit von gelösten basischen Aluminiumacetat. Man könnte sie jetzt als Beize verwenden, jedoch verträgt Wolle keine Natronlauge, weil sie sich darin auflöst. Am Flaschenboden ist ein schwarzbrauner Bodensatz von angesammelten Verunreinigungen. Die basische Aluminiumacetatlösung wird in ein anderes Glasgefäß dekandiert. (Abgießen ohne den Bodensatz). Dabei vorsichtig sein, da es wegen der Natronlauge stark ätzend ist. Jetzt gibt man erneut Essigsäure in diese Lösung und es entsteht ein weißer Niederschlag von reiner essigsaurer Tonerde. Das läßt man auch einige Tage stehen und gießt dann die klare Flüssigkeit von gelösten Natriumacetatlösung über den weißen Bodensatz weg. Da man zum Beizen gelöstes Aluminiumacetat braucht, löst sich dieser Bodensatz zum Glück auch geringfügig in Essigsäure (Essigessenz), so daß die Wolle mit einer sauren Lösung gebeizt werden kann. So gibt man also Essigessenz auf den weißen Bodensatz von Aluminiumacetat hinzu und schüttelt es kräftig durch. Dann läßt man das Ganze einige Tage stehen und füllt die klare Aluminiumacetatlösung in einige Fläschen ab. Den weißen Bodensatz nicht wegschmeißen, da man ihn weiter mit Essigessenz noch auflösen kann.
Nachdem die Wolle zum Beizen einige Zeit in der sauren Aluminiumacetatlösung gelegen hat, gibt man Soda oder Natron hinzu. So entsteht innerhalb der Wollfasern und als auch in der Lösung festes Aluminiumacetat, so daß man die Wolle auswaschen bzw. neutralisiert in die Kübe einbringen kann.
Gruß Wolfgang
Man teilt sich die so gewonnenen Natronlauge in zwei Glasflaschen, da die eine Hälfte zur Reinigung der essigsauren Tonerde später noch benutzt wird.
Nun gibt man in die eine Flasche mit der Natronlauge die Aluminiumkörner wieder hinzu. Dabei entsteht viel Wasserstoff, weswegen man nicht rauchen, bzw. eine offenes Feuer in der Nähe (Kerzen etc.) vermeiden sollte. Die Flasche wird mit einen Propfen aus Tempotaschentüchern verschlossen, damit die Natronlaugendämpfe nicht austreten. Vorsicht, die Flaschen werden sehr heiß. Man gibt dann so lange kleine Aluminiumfolienstücke in die Flasche, bis sich kein Aluminium mehr auflöst. Da das Aluminium nicht ganz rein ist, entsteht eine schwarze Flüssigkeit. Eigentlich sollte sie weiß sein. Diese schwarze Flüssigkeit besteht aus Natriumaluminat. Gießt man Essigsäure (Essigessenz) in das Natriumaluminat hinein, dann reagiert das es mit der Essigsäure und es entsteht ein grauer Niederschlag von essigsaurer Tonerde (Aluminiumacetat) und gelöstes Natriumacetat, welches die Flüssigkeit ausmacht. Dieser Niederschlag wäre weiß, wenn es sich um reines Aluminumacetat handeln würde. Um dieses zu reinigen, geben wir jetzt die in der anderen Flasche gesammelten Natronlauge wieder hinzu, bis sich das Natriumacetat vollständig aufgelöst hat. Das Ganze läßt man jetzt einen Tag stehen und es bildet sich eine glasklare Flüssigkeit von gelösten basischen Aluminiumacetat. Man könnte sie jetzt als Beize verwenden, jedoch verträgt Wolle keine Natronlauge, weil sie sich darin auflöst. Am Flaschenboden ist ein schwarzbrauner Bodensatz von angesammelten Verunreinigungen. Die basische Aluminiumacetatlösung wird in ein anderes Glasgefäß dekandiert. (Abgießen ohne den Bodensatz). Dabei vorsichtig sein, da es wegen der Natronlauge stark ätzend ist. Jetzt gibt man erneut Essigsäure in diese Lösung und es entsteht ein weißer Niederschlag von reiner essigsaurer Tonerde. Das läßt man auch einige Tage stehen und gießt dann die klare Flüssigkeit von gelösten Natriumacetatlösung über den weißen Bodensatz weg. Da man zum Beizen gelöstes Aluminiumacetat braucht, löst sich dieser Bodensatz zum Glück auch geringfügig in Essigsäure (Essigessenz), so daß die Wolle mit einer sauren Lösung gebeizt werden kann. So gibt man also Essigessenz auf den weißen Bodensatz von Aluminiumacetat hinzu und schüttelt es kräftig durch. Dann läßt man das Ganze einige Tage stehen und füllt die klare Aluminiumacetatlösung in einige Fläschen ab. Den weißen Bodensatz nicht wegschmeißen, da man ihn weiter mit Essigessenz noch auflösen kann.
Nachdem die Wolle zum Beizen einige Zeit in der sauren Aluminiumacetatlösung gelegen hat, gibt man Soda oder Natron hinzu. So entsteht innerhalb der Wollfasern und als auch in der Lösung festes Aluminiumacetat, so daß man die Wolle auswaschen bzw. neutralisiert in die Kübe einbringen kann.
Gruß Wolfgang