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Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 19:27
von fliegemaus
Ich habe ja schon ein Spinnrad für den Blindenverein bekommen und schon den ein oder anderen dafür begeistern können mal probezutreten.
Ich spinne ja selber erst seit kurzem und verarbeite zur Zeit noch einen Wollmix aus verschiedenen Sorten (hab ich als Set gekauft).
Genaue Ahnung von den Fasern habe ich also noch nicht.
Was meint Ihr würdet Ihr als möglichst einfach zu verspinnende Wolle empfehlen?
Mein Männe kam ja recht schnell mit dem zurecht was ich ihm gegeben hab (scheinbar ein Naturtalent) Jetzt möchte ich natürlich, dass die Interessierten möglichst schnell ein, wenn auch kleines, Erfolgserlebnis haben.
Dicke Würmer mit Beulen reichen ja für den Anfang

Und mehr hab ich mit der Dunkelbrille auf der Nase auch nicht hingekriegt

Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 19:39
von Fiall
Coburger Fuchs oder Eiderwolle wird immer gern als Anfängerwolle bezeichnet. Ich vermute mal, dass sich generell Wolle mit Krause leichter spinnen lässt, als glatte. Die flutscht einem gern durch die Finger und wenn man dann jedes mal neu einfädeln muss dürfte das ziemlicher Frustfaktor sein.
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 19:43
von fliegemaus
Stimmt, gerade das Einfädeln ist ziemlich kniffelig wenn man nicht hinschauen kann.
Da hätte ich dann gerne ein Rad mit Deltalyer oder maxi großem Einzugsloch, das würde die Sache enorm vereinfachen.
Aber wir müssen erstmal nehmen was da ist.
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 20:04
von Fiall
Hm, was habt ihr denn für ein Rad in der Spinngruppe? Evtl. lässt sich der Flyer ja umbauen? Der Deltaeinzug an sich ist relativ leicht zu bewerkstelligen. Festen Draht in dreieckige Form biegen, an den Enden zwei Schlaufen biegen und das Ganze mit Schräubchen am Flyer befestigen. Wär so meine spontane Idee für den Eigenbau...
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 20:15
von fliegemaus
hier ein Bild von dem Rad. Ich hatte gedacht, dass der Doppeltritt einfach komfortabler ist, weil wenn man mit beiden Füßen tritt ist es gleich gleichmäßiger.
Nur glaub ich nicht, dass ich den Flyer umrüsten kann, wegen der Aufhängung - oder?
Es ist halt sehr einfach von der Handhabe und mein Männe kommt gut damit zurecht obwohl er die kleine Schmuckziege netter findet (sie läuft besser meint er).
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 20:28
von Fiall
Bin leider kein Bastler und würde von daher spontan kapitulieren. Und ob das noch richtig funktioniert, wenn man vorn an die Aufhängung nen Deltabügel ran macht und statt durch das Loch zu fädeln über die Aufhängung drüber laufen lässt, da bin ich technisch überfragt. Das wär was, das ich noch mutig testen würde.

Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 20:37
von thomas_f
Der fummelfreie und prinzipiell m.E. sehr empfehlenswerte Deltaeinzug funktioniert nur bei Flügeln, die ausschließlich am hinteren Ende gelagert sind. Wenn der Flügel auch an dem Ende gelagert ist, wo der Einzug ist, muss der Faden irgendwie durch die Achse geführt werden. Außenrum geht dann nicht.
Beste Grüße -- Thomas
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 20:44
von Fiall
Hab ich befürchtet.

Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 20:44
von Klara
Ich würde von den als schwierig geltenden Fasern (Angora, Seide, Ramie, Mohair, Wensleydale, ev. auch Merino, Hund, Katze - was habe ich vergessen?) wegbleiben und ansonsten verschiedene Fasern anbieten - Kammzug, Vlies, gröbere, feinere... (ich war mit meinem Probierset von Wollmeister damals sehr zufrieden). Wenn's 'ne Gruppe ist, kann man ja eventuell gleich je ein Kilo nehmen, dann müsste man einen günstigen Preis aushandeln können. Die Geschmäcker sind nun mal verschieden, ob man was sehen kann oder nicht.
Ciao, Klara
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 20:55
von Adsharta
Also ich kann leider nichts an geeigneter Wolle beisteuern, allerdings hoffe ich, daß du uns dann von deinen Erfahrungen mit der Spinngruppe berichtest und auch auf Dinge, auf die man achten muß. Ich habe einige alte Leute zu betreuen, welche durch Macula Syndrom (ich hoffe, ich habe das jetzt richtig geschrieben) fast blind sind und mich würde das sehr interessieren, ob es möglich wäre mit ihnen zu spinnen.
lg Adsharta
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 20:56
von FrauHollunder
und die Gruppe nicht unterschätzen. Blinde Menschen können mehr mit ihren Händen "sehen" als wir und das vorstellen können. Also die sache mit den Einzugsloch sehe ich als nicht sehr schwer an.
BFL finde ich sehr schön und war auch für mich als Anfängerin sehr zufriedendstellend damit zu arbeiten. Auch Alpaka macht viel spaß. Am besten am Anfang klar sagen das es auch für dich eine neue Erfahrung ist und über fehler auch mal lachen dürfen.
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 21:00
von Fiall
Ich könnte mir auch vorstellen, dass grade blinde Menschen eine besonderen Genuss am Fühlen der Fasern haben. Von daher würde ich ihnen durchaus ein kleines Sortiment schon rein zum Anfassen zusammenstellen.
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 21:20
von simone40
Ich spinne gerade Neuseeland Romney im Fett
http://www.wolle-traub.de/index.php?cal ... ney&logic=
die Wolle ist nur leicht fettig ,läßt sich toll spinnen und ist eine Wohltat für die Hände.
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 21:29
von Nordpolarbaer
Ich glaube nicht, daß Blinde auf Dauer ein Problem haben, den Faden einzufädeln, schätze mal das gelingt mit etwas Übung auch, denn der Tastsinn der Blinden ist unserem ja meilenweit überlegen und sie können vom Ertasten auch besser "Bilder" im Kopf formen, als wir.
Re: Spinngruppe für Blinde - welche Wolle für Anfänger?
Verfasst: 02.10.2010, 23:07
von fliegemaus
Nur mal so nebenbei - ich hab einen Profi zuhause, weil mein Männe ist blind.
Also das Einfädeln ist schon recht knifflig und bedarf viel Übung - er hat es selber schon ausprobiert. Ich hab an anderer Stelle "Blind und sehend gesponnenes" gezeigt-
Alles zum Anfassen ist gut wenn man mit Blinden arbeitet. Männe ist Vorsitzender vom Blindenverein und wir machen viele Sachen, die Blinden oder Sehbehinderten nicht zugetraut werden, wie Hochseilklettern, Bowling und so. Die Leute kennen mich also schon und verzeihen auch Fehler.
Spinnen ist halt eine entspannende Tätigkeit und ich glaube es hilft denjenigen die wieder auf dem Weg zu einem gesunden Selbstbewusstsein sind, erste Erfolgserlebnisse zu haben. Außerdem ist es etwas was, nach ein wenig Übung ohne fremde Hilfe gemacht werden kann.