Karin
wie funktioniert der lange Auszug?
Moderator: Claudi
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Re: lang ausspinnen
ich fass die beiden Beiträge zum langen Auszug mal zusammen 
Karin
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kaha
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Hi!
Ich denke, das "Problem" ist auch, dass "langer Auszug" an sich schon fast 2 Varianten inkludiert. Ich hatte das schon mal irgendwo erwähnt.
Einerseits die von Tina beschriebenen Variante (bei Alden Amos z.B. erwähnt bei "semi-worsted yarns oder - wie ich finde sehr anschaulich - bei Paula Simmons als "Berührungspunktmethode), andererseits die "true woolen" Variante, bei der man eben grade keinen Kammzug so verspinnt, sondern Vorgarnlocken/Rolags (Faser liegt quer), den Drall in ein Stückchen Locke einlaufen lässt, dann dieses leicht gedrehte Stückchen dicke Wolle auszieht, dabei verteilt sich der Drall (dickere Stellen werden leichter ausgezogen, da weniger Drall drin ist -> werden dünner, Drall geht rein).
Mit der "true woolen" Variante bekomme ich Garn mit sehr, sehr wenig Drall hin, wie ich es weder mit kurzem Auszug (meine Schwachstelle) noch mit Berührungspunktmethode (liegt mir intuitiv am meisten, wird aber bei glatterer Faser nicht so glatt und nicht ganz so dünn wie mit kurzem Auszug - eben nicht "true worsted") nicht hinbekomme.
Woolen soll auch eher ein luftigeres Garn sein, worsted belastbarer und glatter, also auch glänzender.
Und alles dazwischen gibt's auch noch.
Gruß,
Katharina
Ich denke, das "Problem" ist auch, dass "langer Auszug" an sich schon fast 2 Varianten inkludiert. Ich hatte das schon mal irgendwo erwähnt.
Einerseits die von Tina beschriebenen Variante (bei Alden Amos z.B. erwähnt bei "semi-worsted yarns oder - wie ich finde sehr anschaulich - bei Paula Simmons als "Berührungspunktmethode), andererseits die "true woolen" Variante, bei der man eben grade keinen Kammzug so verspinnt, sondern Vorgarnlocken/Rolags (Faser liegt quer), den Drall in ein Stückchen Locke einlaufen lässt, dann dieses leicht gedrehte Stückchen dicke Wolle auszieht, dabei verteilt sich der Drall (dickere Stellen werden leichter ausgezogen, da weniger Drall drin ist -> werden dünner, Drall geht rein).
Mit der "true woolen" Variante bekomme ich Garn mit sehr, sehr wenig Drall hin, wie ich es weder mit kurzem Auszug (meine Schwachstelle) noch mit Berührungspunktmethode (liegt mir intuitiv am meisten, wird aber bei glatterer Faser nicht so glatt und nicht ganz so dünn wie mit kurzem Auszug - eben nicht "true worsted") nicht hinbekomme.
Woolen soll auch eher ein luftigeres Garn sein, worsted belastbarer und glatter, also auch glänzender.
Und alles dazwischen gibt's auch noch.
Gruß,
Katharina
- shorty
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Hallo Kahtarina,
ich denke es gibt zu allen Auszugsarten Varianten und eigene Arbeitsweisen.
Was den langen Auszug allerdings auszeichnet ist, dass man wesentlich schneller voran kommt und entspannter spinnen kann. Ich denke Bea´s Frage bezog sich mehr auf die Spinngeschwindkeit, woran es liegt, dass einige sehr viel schneller spinnen als andere. Auszugstechnik ist da eine Sache, andere Punkte gibts natürlich auch noch.
Letztlich ist nur wichtig , dass man selber damit gut zurecht kommt, und die Wolle die gewünschten Eigenschaften kriegt, finde ich.
Liebe Grüße
Karin
ich denke es gibt zu allen Auszugsarten Varianten und eigene Arbeitsweisen.
Was den langen Auszug allerdings auszeichnet ist, dass man wesentlich schneller voran kommt und entspannter spinnen kann. Ich denke Bea´s Frage bezog sich mehr auf die Spinngeschwindkeit, woran es liegt, dass einige sehr viel schneller spinnen als andere. Auszugstechnik ist da eine Sache, andere Punkte gibts natürlich auch noch.
Letztlich ist nur wichtig , dass man selber damit gut zurecht kommt, und die Wolle die gewünschten Eigenschaften kriegt, finde ich.
Liebe Grüße
Karin
- Sina
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Jetzt weiss ich warum das zur Zeit nicht klappt.
Ich kann einfach nicht soweit ziehen, ohne dass es reisst - ich müsste kardieren.
Ich kann einfach nicht soweit ziehen, ohne dass es reisst - ich müsste kardieren.
Liebe Grüße, Sina
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kaha
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Hallo, Karin!
Ich hatte mich auf Ulrikes Frage und Tinas Antwort dazu bezogen (aus dem anderen der zusammengeführten Threads
).
Schönen Gruß,
Katharina
Ich hatte mich auf Ulrikes Frage und Tinas Antwort dazu bezogen (aus dem anderen der zusammengeführten Threads
Schönen Gruß,
Katharina
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landschaf
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Auf welchen Rädern spinnt ihr den langen Auszug,ich meine
true woolen aus rolags?
Genauer gefragt,wie bremst ihr?
true woolen aus rolags?
Genauer gefragt,wie bremst ihr?
O come t' inganni se pensi che gl' anni
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- shorty
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Hallo Annette
Ich spinne und zwirne alles mit einem Rad, dem Lendrum.
Das hat Spulenbremse.
Ich stell die Breme etwas fester ( nicht richtig straff, sondern nur nen tick mehr als sonst) und lasse fast alle Arbeit die Bremse machen.
ich geh mit der linken Hand nur leicht vor und zurück und habe meist die Wolle nur aufliegen.
Sprich ich halte sie nicht wirklich fest. Evtl etwas nachbessern mit der Hand vorne, ist also technisch gesehen wahrscheinlich ne Mischform.
Die Wolle wird dabei sehr fluffig und es geht recht flott, der linke Arm ist fast komplett ausgestreckt.
Ich mach mir allerdings keine Rolags, sondern reiss Vliesstreifen.
Liebe Grüße
Karin
Ich spinne und zwirne alles mit einem Rad, dem Lendrum.
Das hat Spulenbremse.
Ich stell die Breme etwas fester ( nicht richtig straff, sondern nur nen tick mehr als sonst) und lasse fast alle Arbeit die Bremse machen.
ich geh mit der linken Hand nur leicht vor und zurück und habe meist die Wolle nur aufliegen.
Sprich ich halte sie nicht wirklich fest. Evtl etwas nachbessern mit der Hand vorne, ist also technisch gesehen wahrscheinlich ne Mischform.
Die Wolle wird dabei sehr fluffig und es geht recht flott, der linke Arm ist fast komplett ausgestreckt.
Ich mach mir allerdings keine Rolags, sondern reiss Vliesstreifen.
Liebe Grüße
Karin
- frieda
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Langer Auszug? Hauptsache überhaupt gebremst und nicht 2fädig. Auf dem Louet ging es flügelgebremst gut, und auf dem Tom mit der Spulenbremse ebenfalls. Bei zweifädigen Rädern müsste ich meine Auszugs-Technik komplett ändern, um damit im langen Auszug spinnen zu können, deswegen lass ich das da.landschaf hat geschrieben: Genauer gefragt,wie bremst ihr?
Grüßlis,
frieda
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landschaf
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Danke,Karin und Frieda,
das befürchtete ich wohl schon.
Ich spinne meist zweifädig,aber das wäre wirklich mal ein Grund die Spulenbremse zu benutzen.
Karin,läßt du die Vliesstreifen auch quer zur Faser ausziehen?
Ich muß da echt mal ran,obwohl ich ja bevorzugt dieses superdünne,
straffe Garn mache.
Bin ein bisken einseitig geworden,befürchte ich
das befürchtete ich wohl schon.
Ich spinne meist zweifädig,aber das wäre wirklich mal ein Grund die Spulenbremse zu benutzen.
Karin,läßt du die Vliesstreifen auch quer zur Faser ausziehen?
Ich muß da echt mal ran,obwohl ich ja bevorzugt dieses superdünne,
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Na ja, bei meinen Vliesen ist das ja nicht wirklich so sehr geordnet, schon in Richtung aber nicht nur.
Die Vliestreifen reisse ich eher längs, sind aber keinstenfalls wie Kammzug.
Ich kann ja nachher mal versuchen Quer zu reissen, geht bestimmt auch.
Durch das Aufliegen lassen zieht es mit Sicherheit nicht nur Längsfaser raus, vermute ich mal.
Liebe Grüße
Karin
Die Vliestreifen reisse ich eher längs, sind aber keinstenfalls wie Kammzug.
Ich kann ja nachher mal versuchen Quer zu reissen, geht bestimmt auch.
Durch das Aufliegen lassen zieht es mit Sicherheit nicht nur Längsfaser raus, vermute ich mal.
Liebe Grüße
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kaha
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Ölt Ihr die Wolle vorm Verspinnen? Ich hab das mal bei meiner selbstgewaschenen + -gekardeten (Fleisch-) Merino probiert, das hat ziemlich viel gebracht.
Gruß,
Katharina
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
das habe ich ja noch nie gehört!kaha hat geschrieben:Ölt Ihr die Wolle vorm Verspinnen? Ich hab das mal bei meiner selbstgewaschenen + -gekardeten (Fleisch-) Merino probiert, das hat ziemlich viel gebracht.
Gruß,
Katharina
Hier kann man immer iweder Neues lernen!
Wie interessant!Womit und wie genau ölst Du die Wolle?
Procedere?
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Nein, mach ich nicht.
Ich komm besser mit fettfreier und sehr reduzierter Wolle zurecht , mit dem Ausziehen..
Ich hab das auch noch nie gehört.
Aber wer damit besser zurecht kommt kann das ja machen.
Landschaf, ich hab gestern mal Querstreifen gerissen, geht auch, aber nicht ganz so gut,
Was ich mir auch noch vorstellen könnte, und den Rolags evlt näher kommt, wenn das Vlies ganz dünn karidert ist, dann den Streifen aufrollen
und von der Rolle mittig, wäre dann ja auch quer rausspinnen.
Hab s aber noch nicht probiert.
Liebe Grüße
Karin
Ich komm besser mit fettfreier und sehr reduzierter Wolle zurecht , mit dem Ausziehen..
Ich hab das auch noch nie gehört.
Aber wer damit besser zurecht kommt kann das ja machen.
Landschaf, ich hab gestern mal Querstreifen gerissen, geht auch, aber nicht ganz so gut,
Was ich mir auch noch vorstellen könnte, und den Rolags evlt näher kommt, wenn das Vlies ganz dünn karidert ist, dann den Streifen aufrollen
und von der Rolle mittig, wäre dann ja auch quer rausspinnen.
Hab s aber noch nicht probiert.
Liebe Grüße
Karin
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landschaf
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Danke für die Mühe,bzw Info,Karin 
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kaha
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Re: wie funktioniert der lange Auszug???
Hi!
Huch, ich dachte gar nicht, dass das sooo unüblich ist, da es auch in einigen Spinnbüchern drin erwähnt ist. Beim Wollekämmen ist es - glaube ich - Standard.
Ich hatte Olivenöl mit nem Emulgator aus der Apotheke genommen. Kannst aber wohl auch einfach dolle schütteln, bevor Du die Wolle einsprühst. Ich hab sie eingesprüht, wenn ich sie von den Handkarten runter hatte, direkt vorm Spinnen also.
shorty: Die geölte Wolle ist ganz anders als Wolle mit Restfett - wirklich total anders. Flutschiger.
Schönen Gruß,
Katharina
Huch, ich dachte gar nicht, dass das sooo unüblich ist, da es auch in einigen Spinnbüchern drin erwähnt ist. Beim Wollekämmen ist es - glaube ich - Standard.
Ich hatte Olivenöl mit nem Emulgator aus der Apotheke genommen. Kannst aber wohl auch einfach dolle schütteln, bevor Du die Wolle einsprühst. Ich hab sie eingesprüht, wenn ich sie von den Handkarten runter hatte, direkt vorm Spinnen also.
shorty: Die geölte Wolle ist ganz anders als Wolle mit Restfett - wirklich total anders. Flutschiger.
Schönen Gruß,
Katharina