Einfache Holzspindeln (Hochwirtel-/ Kopfspindel)

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Greifenritter
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Einfache Holzspindeln (Hochwirtel-/ Kopfspindel)

Beitrag von Greifenritter » 22.08.2006, 21:13

Anleitung zum Bau einer Spindel dieser Art:

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Materialbedarf:
1 Rundholz aus dem Baumarkt (am besten Buchenholz)
1 Holzrädchen aus dem Baumarkt (am besten Buchenholz)
1 kleine Öse (auch aus dem Baumarkt)
Holzleim

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Werkzeugbedarf:
1 Hammer
1 kleine Holz- oder Allzwecksäge
2 Zangen
Holzfeile
Schnitz- oder Bruchklingenmesser
evtl. Bleistiftspitzer
Schleifpapier (Körnung 80 und 240)
evtl. eine Bohrmaschine mit Bohrmaschinenständer und Holzbohrer

Der Durchmesser vom Holzrädchen richtet sich danach wie schwer die Spindel werden soll. Bei den handelsüblichen einfachen Holzrädchen aus deutschen Baumärkten gelten folgende Richtwerte (der Wert wird natürlich auch vom Rundholz noch beeinflußt):
Raddurchmesser = Spindelgewicht
4 cm = ca. 8 - 10 g
6 cm = ca. 20 - 25 g
8 cm = ca. 50 - 60 g

Der Durchmesser des Rundholzes sollte zu dem des Rädchens passen und ist in erster Linie Geschmacksache. Ich verwende bei kleinen Rädern Rundhölzer mit ca. 3-4 mm, bei mittleren welche mit 5-6 mm und bei den großen welche mit 6-8 mm

Die besten Erfahrungen habe ich mit Stäben und Rädchen aus Buchenholz gemacht, oft bekommt man diese auch aus Kiefern- oder Fichtenholz, diese sind genauso verwendbar, allerdings ist das Holz weicher und leichter und ist weniger stabil.

Und so geht es:
Rundholz auf die gewünschte Länge des Spinnstabes zusägen.
Wenn der Lochdurchmesser des Rädchens nicht zum Spinnstab passt muß man dieses Loch passend vergrößern. Das sollte man nicht mit einer handgeführten Bohrmaschine machen, denn so werden die Löcher meist nicht gerade und die Spindel läuft danach nicht gut. Besser ist es die Bohrmaschine in einen Bohrständer einzuspannen oder eine Standbohrmaschine zu verwenden.
Das Loch sollte nur so weit sein, daß der Stab straff darin sitzt, sonst wird das ganze am Ende wackelig. Also sollte es genau den Durchmesser des Schaftes haben.
Man legt das Holzrad nun auf die Werkbank. Nach unten zeigt die Seite, die nachher nach oben zeigen soll. Ins Mittelloch kommt ein tropfen Holzleim. Man setzt den Stab auf das Loch des Rädchens und klopft ihn vorsichtig mit dem Hammer hinein, bis er möglichst bündig mit dem Rädchen abschließt. Holzleimreste entfernen und dann den leim trocknen lassen.
Wenn der leim Trocken ist kann man die Unebenheiten zwischen Rädchenoberfläche und Spinnstab mit der feile und dem Schleifpapier ausgleichen, so daß es eine glatte Oberfläche ergibt.

Die Öse biegt man mit den Zangen etwas auf, so daß ein Häkchen entsteht. Dieses Häckchen Schraubt man in den Spinnstab oben im Rädchen.

Das andere Ende der Spindel kann man entweder mit Hilfe der Feile und des Schleifpapieres glatt oder rund schleifen oder man spitzt es mit dem Bleistiftspitzer an und glättet die Spitze mit feinem Schleifpapier, dann entsteht das typische spitze Spindelende.

Eine Kerbe im Holzrad (am besten an der Seite des rades, der das geschlossene Ende des Häkchens zugewand ist) hilft ein verrutschen des Spinnfadens zu verhindern. Die kerbe kann man ganz einfach mit dem messer ins Holzrädchen schneiden und sie dann mit Feile und Schmirgelpapier glätten.

Fertig ist die Spindel marke Eigenbau.

Viel Spaß beim Ausprobieren.
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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