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Charkha
Verfasst: 23.08.2006, 05:49
von Petzi
Zuerst sollte ich vielleicht kurz erklären, was ein Charkha ist.
Das Charkha stammt aus Indien. Die Personen sitzen zum Spinnen am Boden und haben das Charkha vor sich am Boden stehen.
Diese Art eines Spinnrades hat mich schon länger fasziniert. Also habe ich lange hin- und herüberlegt und das kam dabei raus:

Das Ganze wurde aus der alten Werkzeugkiste meines Sohnes gebaut.
Die Räder, die ich verwendet haben, stammen von kleinen Dekospinnrädern (Fehlkauf bei Ebay)
Das wirklich schöne daran ist:

man kann es zusammenklappen und ganz leicht (890g) transportieren.
Ich hatte es schon im Auto dabei und während der Fahrt gesponnen.
Falls noch Fragen dazu bestehen, nur zu.
Re: Charkha
Verfasst: 23.08.2006, 06:08
von Greifenritter
Klasse, so kann man aus einem Fehlkauf doch noch was funktionierendes machen.
Erklärst Du noch Schritt für Schritt wie das geht *neugierigschau*
CU
Danny
Re: Charkha
Verfasst: 23.08.2006, 06:26
von Petzi
Okay, ich wills versuchen:
Die Werkzeugkiste ist 30 cm lang, 18 cm breit und 8 cm hoch (geschlossen) bzw. 5 cm hoch (geöffnet).
Wie man auf dem oberen Bild erkennen kann ist das größere Antriebsrad (Durchmesser 14cm) auf einem Holzklötzchen montiert. Es hat mit dem Klötzchen eine Höhe von 5 cm, so daß man das Rad beim Schließen auf dem Klötzchen lassen kann.
Das kleine Rad hat einen Durchmesser von 5 cm und eine Höhe von 6,5 cm. Es muß zum Transport rausgenommen werden. Unter dem Antriebsrad hat es eine dünne Holzstange, in die nochmals eine Nut eingefräst ist. Diese Nut benötigt man für den Antriebsfaden (in meinem Fall ein Gummifaden) vom großen zum kleinen Rad. Das obere Antriebsrad läuft auf zwei Knöpfe, die ich zusammengeklebt habe (damit eine Nut entsteht) und treibt somit die Spule an.
Die Spule ist eigentlich eine alte Stricknadel auf der eben die oben genannten Knöpfe und noch ein zusätzlicher Knopf angeklebt sind (mit Sekundenkleber). Da die Stricknadel aus dem Werkzeugkoffer rausschaut (sieht man leider nicht auf dem Bild) und leicht weiter verrutschen könnte (nach innen) wurde der zweite Knopf angeklebt. Außerdem wird er benötigt um das gesponnen Garn besser aufwickeln zu können. Auf dem unteren Bild kann man die Stricknadel mit dem gesponnen Garn sehen.
Vielleicht noch eine Erklärung, wie gesponnen wird. Das große Rad wird mit einer Hand angedreht (man könnte auch noch einen Kugel zum andrehen anbringen), mit der anderen Hand wird die Rohwolle gehalten und wie beim Handspindelspinnen leicht gezogen. Ist der Faden lang genug, wird er auf die Spule aufgewickelt.
Ob diese Art zu Spinnen richtig ist, weiß ich nicht einmal. Ich habe so die einzigste Art festgestellt um Garn herzustellen. Beim Spinnvorgang muß man den Faden etwas schräg halten, damit er immer wieder über die Spitze rutscht und beim Aufwickeln quer zur Spule, damit er aufwickelt, ohne sich weiter zu verdrehen.
Große Mengen kann man damit nicht machen, man sieht ja die kleinen Stränge auf dem oberen Bild, aber ich fand es einfach eine ganz tolle Idee auch sowas zu besitzen.
Die Orginal-Charkha sind etwas größer und man kann sie für ca. 80 US-$ kaufen. Meine Variante hat mich eigentlich gar nichts gekostet, da ich alle Teile zuhause hatte.
So, hoffentlich war es einigermaßen verständlich
Re: Charkha
Verfasst: 23.08.2006, 13:01
von Greifenritter
Klasse, ich glaube so eines bau ich mir auch mal.
CU
Danny