Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Damit alle Handarbeitsgeräte richtig funktionieren ...

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Hamsterdrache
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Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Hamsterdrache » 12.03.2011, 20:14

Ist mir zugelaufen in der Trödelhalle und ich habs nicht übers Herz gebracht, es dort zu lassen (da ist es so kalt.) :O


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(bei Klick kommt man auf die Picasa-Seite des Bildes, dort kann noch vergrößert werden)


Der Trödler meinte, es handelt sich um den Nachbau eines Originals?
Bestimmte Teile sind erneuert worden, das sieht man auch deutlich an den Farbunterschieden und irgendwer hat sich mit Holzspachtel an den (unbewohnten, bereits geprüft) Holzwurmlöchern ausgetobt.

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Ich hab erstmal provisorisch eine Schnur als Riemen aufgezogen - drehen tut sich alles, was sich drehen sollte :) Mein Spinnbuch hat eine komplette Explosionszeichnung eines Doppelrades und soweit ich sehe, fehlt auch nichts (jedenfalls nichts Großes)

Folgende Probleme hats:

- das Schwungrad eiert und verliert die Schnur. Meiner Einschätzung nach liegt es schief in den Lagern bzw. ggf. ist die vordere Metallstange eine Winzigkeit verbogen. Unter den Metallstangen müsste Leder sein, jedenfalls bröselt da was raus. Das müsste ich ja ersetzen können; kommt da bei Spaltleder die Hautseite zum Metall oder die Spaltseite? Die Schnur ist sicherlich auch total ungeeignet, war aber eben zur Hand ... oder es liegt daran, dass ich nur über eine Spindel aufgezogen habe, die zweite müsste ich erst kleben, da ist hinten eine Ecke ab (Ecke ist aber da)
- die vorderen Lager für die Spinneinheit sind ziemlich brüchig und ein hinteres fehlt komplett - die sind aus Leder und müssten sich ersetzen lassen, oder? Ggf. auch durch Holz oder so.
- der Stab zwischen den beiden Spindelhaltestangen ist gebrochen (siehe Bild) - hat der konkret eine Funktion oder dient der nur dazu, einen W(R)ocken (so sagt mein Spinnbuch) zu halten? Da ist noch ein nachgemachtes Teil dabei, in dem der Wurm aber noch aktiv ist, das hab ich erstmal ganz weit weggestellt und würde es ggf. nachbauen lassen bei Bedarf.
- die Häkchen am Spinnflügel fehlen - kein Problem, Häkchen dreh ich rein. Ich tippe darauf, dass die Spindeleinheiten nachgebaut wurden, denn sie sind auch sehr rau und heller bzw. anderes Holz als der Rest vom Spinnrad.

Und es ist ein Doppelspinnrad. Nun sagt mein kluges Spinnbuch, dass Wolle spinnen darauf zu schwierig sei - liegt das an der Doppelhändigkeit des Prinzips und hindert mich irgendwas dran, nur eine Spule zu bespinnen?

Ansonsten abschmirgeln, entrosten, fetten und hübsch machen? Oder lieber ein schönes Frühlingsfeuer?

Danke für jede Hilfe!

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Fiall » 12.03.2011, 21:24

Der durchgebrochene Stab sieht aus, wie das Teil mit dem man bei meiner Ziege die Spannung des Antriebsriemens verstellen kann. Durch Drehen bewegt sich die MOA. Bei einem Bockrad hab ich das so noch nie gesehen, könnte aber eine ähnliche Funktion haben?

Mit Doppelspinnrad ist wahrscheinlich Hochzeitsrad gemeint? Es hat den Eindruck, als fehle der zweite Flügel inkl. Spule. Früher spann das Brautpaar traditionell am Hochzeitsspinnrad und je besser das klappte, umso besser sollte die Ehe sein. :)

Ob man so ein Rad normal betreiben kann, also als Einzelperson weiß ich leider nicht. Das Schwungrad könnte auch eiern, weil es sich verzogen hat. Das lässt sich, glaub ich, nicht beheben.
GLG,

Veronika

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Eurasierwolle » 12.03.2011, 21:55

Uff, da hast Du Dir aber eine richtige Baustelle an Land gezogen! Ob das jemals richtig läuft??
Zunächst mal der nachgebaute Spinnflügel samt Spule - sehr frei interpretierte "Kopie". Wie ist denn da der Wirtel auf der Achse befestigt? Er müsste per Gewinde aufgeschraubt sein (Rechts- oder Linksgewinde), um die Antriebskraft vom Treibriemen auf die Achse zu übertragen und so den Spinnflügel zu drehen. Dann fällt mir auf, dass der Wirtel der Spule im Verhältnis zu groß ist - müsste kleiner sein als der Wirtel des Flügels, sonst klappt es nicht mit dem Einzug. Die fehlenden Häkchen sind Dir ja auch schon aufgefallen, ohne Haken geht gar nichts! Jetzt hat sich der Anspinnfaden hoffnungslos um die Achse gewickelt...
Insgesamt hängt die rechte Hälfte der Spinnkopfhalterung irgendwie völlig schief in den Angeln, das trägt neben dem krummen Lauf des Schwungrads natürlich auch mit zum Treibriemenverlust bei.
Bei den "unbewohnten" Holzwurmlöchern wäre ich auch sehr skeptisch, man sieht ja nicht, wie stark das Holz in Inneren schon zerfressen ist - die abgewürgte Holzschraube zeigt ja, wie Wurmfraß das Holz schwächt. Ich persönlich würde doch eher für "Osterfeuer" plädieren, zum Restaurieren ist nicht viel Originales mehr dran (der so grob nachgebastelte Spinnflügel ist wohl die jüngste Häßlichkeit, der Rest wohl auch mehrfach "ausgebessert"), da laufen wesentlich hübschere "Hochzeitsräder" rum, die den handwerklichen Aufwand eher lohnen.
Hoffentlich habe ich Dir jetzt nicht alle Illusionen kaputt gemacht, vielleicht findet sich ja auch jemand, der das alte Rädchen positiver einschätzt.

Viele Grüße
Cornelia
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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Moira » 12.03.2011, 22:13

Das Hochzeitsspinnrad heißt auch Hungerrad, weil es bei Familien, die in Not waren, von einer Person mit beiden Händen besponnen wurde -sprich an jedem Spinnwirtel mit einer Hand. Könnte mir vorstellen, dass das einiges an Geschick erfordert.
Ansonsten: ich glaube, ich könnte es nicht verfeuern. Vielleicht erst mal die Holzwürmer um die Ecke bringen ....
Gibt es eine Möglichkeit abzuchecken, wie viel und tief der Holzwurmbefall gearbeitet hat?
Hast Du einen guten Drechsler zur Hand, der Ersatzteile herstellen könnte? Den durchgebrochenen Stab, der die Höhe reguliert, muß auf jeden Fall ersetzt werden. Eventuell hängt dann der zweite Spinnwirtel nicht mehr so nach unten.
Ein gutes Händchen beim Flottmachen,
Moira

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von anjulele » 12.03.2011, 22:43

Das ist eher ein Original mit sehr unglücklichen Nachbauten und Ersatzteilen.

Grundsätzlich kann man auf solch einem Rad auch nur mit einem Spinnkopf spinnen. Solltest du mal einen Zweiten haben, muss du für den eine eigene Antriebsschnur haben. Dann wird jeder unabhängig voneinander eingestellt. Und zwar mit dem jeweiligen "Knopf" oben hinter den Spindeln. Warum der Rocken, wenn es denn einer ist, ein Gewinde hat(te) - keine Ahnung.

Spaltleder mit der Hautseite zum Metall.

Die Lager kann man auch ersetzen. Am Besten schaust du, dass du "Bodenleder" bekommst. Das ist standfester. Ein kleiner Rest reicht. Solltest du nix bekommen, melde dich, ich könnte dir einen Rest schicken.

Die Schnur sollte erstmal reichen.

Der Wirtel ist zu groß, wie Cornelia schon schrieb.

Ist das Schwungrad gerade, oder liegt es an dem verbogenen Teil, dass es eiert? Wenn es zu sehr ausschlägt, läuft die Antriebsschnur runter.

Läßt sich der Spinnflügel auf die linke Seite setzen? Ist es dann auch so schief?

Vom Trödler? Hoffentlich hast du nicht zuviel bezahlt! Eigentlich hätte er dir noch Geld dazu geben müssen. :D (Das sind dann die "Experten", die einem erzählen, das Teil ist mindestens 400 € wert :totlach: ) Schätze mal, dass du bei Ibäh höchstens 15 - 20 € dafür bezahlt hättest, wenn überhaupt.

Ob sich die Arbeit lohnt?

LG
anjulele

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Hamsterdrache » 13.03.2011, 00:16

10 € hat es gekostet ... das tut mir jetzt nicht so arg weh, wenn es "für den Kamin" war - außerdem bekomme ich in den nächsten Tagen noch eines bzw. gucke es mir an und das ist umsonst ... irgendwo wird am Ende schon ein brauchbares Rad herauskommen :totlach: Und der Trödler war einer von der ehrlichen Sorte, er war sogar sehr interessiert am Funktionsprinzip.

Das war Schicksal - ich wollte da eigentlich gar nicht anhalten, hab dann aber gedacht: Ach, die haben sowieso keins oder es kostet ein Vermögen. Tja, sie hatten eins ...


Drechsler hab ich in der Familie und der Gute macht auch diverse Metallarbeiten. Wenn es meine Fähigkeiten übersteigt, geht es dort in "Kur".


Ich hab jetzt grad mal eine Runde rumgebastelt und theoretisch spinnt es jetzt. Momentan allerdings nur als fußbetriebene Handspindel, weil die Spule nicht dreht ... entweder wegen dem Wirtelproblem oder weil sie sich auch händisch nur unter lautem Protest bewegt. Da geh ich morgen mal mit Schmirgelpapier rein, mal gucken, ob es besser wird.

Schwungrad eiert auch schon gar nicht mehr so doll, ich glaube, das hat viel mit der fehlenden Holzscheibe zu tun, die Metallstange hat da zu viel Spiel. Ich hab ein Plastikteil reingesteckt und jetzt eiert es schon fast gar nicht mehr.

Die Durchmesser der Rinnen von Spulenwirtel und Flügelwirtel sind durchaus unterschiedlich, wenn auch nicht viel. Allerdings ist der Umfang am Spulenwirtel der größere.

Haken hab ich mit feinen Nägeln improvisiert, das geht schonmal ganz gut.

Spinnflügel nach links geht nicht, weil da hinten das Lager fehlt.

Hier hab ich noch mal ein besseres Übersichtsbild von dem gebrochenen Teil:

Bild

Nach oben kommt dann auf der Hälfte noch ein dickes Loch, wo das "Schwert" hineinpasst.
Da hab ich auf der Rückseite zwei runde Holzscheiben mit Gewinde abgeschraubt, damit man die anderen beiden Gewinde besser sieht, die Scheiben fehlen also nicht.

Ich denke, die Spinneinheit rechts (bzw. jetzt links) hängt so schief, weil das Gewinde da so weit runtergedreht ist. Auf der anderen Seite ist das ja deutlich höher. Nur kriege ich die Teile oben nicht gedreht, da muss ich morgen mal etwas kräftigere Hände zum Halten finden.

Wenn man dann allerdings sieht, welche Gewalt ich bisher angewendet hab, kann das Holz nicht so marode sein, dann hätte ich wohl schon was abgebrochen.

Die Probleme haben sich jetzt insgesamt reduziert auf:

- die Spule dreht nicht
- die MOA knallt nach einer Weile hinten aus dem Lager, ich vermute, aufgrund der Schräglage.
- es macht Krach für zehn :D

Die Schnur hab ich nicht mehr verloren, die haut nur noch ab, wenn die MOA runterfällt, weil dann natürlich die Spannung weg ist.

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von anjulele » 13.03.2011, 00:35

Das hört sich doch schon mal ganz gut an! Dann klappt der Rest bestimmt auch!

Hast du schon die Spule heruntergenommen und die Metallteile geölt? Die Holzteile (Gewinde) kannst du mit einer Bienenwachskerze abreiben, wenn du es denn auseinander bekommen hast. Das es trotz Kraftaufwand noch hält ist gut.

Der Spinnflügel sollte mittig sitzen, so wie der jetzt auf dem Bild rechts. Dann den Antriebsfaden noch mal neu einstellen. Wenn er mittig ist, ist er in beide Richtungen (hoch und runter) zu verstellen. Damit regelst du den Einzug auf die Spule. Wenn denn der Rest stimmt. Du kannst auch einen dünneren Antriebsfaden nehmen, der liegt dann vielleicht tiefer in der Rille der Spule, das hilft auch oft schon. Das, was jetzt drauf ist, sieht recht dick aus.

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Hamsterdrache » 13.03.2011, 00:52

Ist noch nichts geölt oder gewachst, ich hab es nur abgewischt bisher, weil es so staubig war.

Ich muss mal gucken, ob ich eine Bienenwachskerze habe, sonst muss das bis Montag warten.

Wenn ich die Gewinde partout nicht bewegt kriege, ersetze ich erstmal das hintere Lager auf der anderen Seite und versuche da mein Glück ... aber nicht mehr heute *lach*

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Hamsterdrache » 13.03.2011, 09:25

Bild

links die unbehandelte Spule, rechts in zwei Durchgängen (180er + 240er Körnung) geschliffen und gewachst

Bild

ebenso links unbehandelt, rechts geschliffen und gewachst.


Und es gibt erste Erfolge: es spinnt!

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Nächste Baustelle ist also das Gewinde hinten, damit die Spule mal mehr als drei Mal treten da bleibt, wo sie ist :lol:

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von anjulele » 13.03.2011, 09:46

Toll! Das sieht doch gut aus! Viel geschlafen haste aber nicht, oder? :))

Wenn die Spulen nicht genau passen, kann es auch passieren, dass sie entweder klemmen oder vor und zurück rutschen. Mir passiert das, wenn ich auf verschiedenen alten Rädern verschiedene Sachen spinne. Dann komme ich bei einigen durcheinander, was zu welchem gehört. :O In den letzten Monaten bin ich schon froh, wenn ich mich mal ans Rad setzen kann. Alle Ufos haben eine längere Laufzeit. Dann finde ich mitunter nicht auf Anhieb das Passende zusammen.

LG
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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Hamsterdrache » 13.03.2011, 10:13

Na, so sechs Stunden Schlaf sind es wohl gewesen, reicht ja auch. :D


Sorry, ich hab mich falsch ausgedrückt (mir fehlen noch die richtigen Begrifflichkeiten insgesamt) - ich meinte nicht die Spule, sondern die MOA, die ja immer noch hinten aus dem Lager fällt. Die Spule selbst ist ganz brav und hat nur ein paar mm Spiel auf der Achse.


Die hinteren Gewinde hab ich noch nicht losgebracht, aber ich hab schon mal erwärmtes Wachs am Gewinde eingebracht und hoffe jetzt, dass es seinen Weg findet und die Teile sich lösen.

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Fiall » 13.03.2011, 10:32

Wow, auf jeden Fall tolle Leistung. Ich glaub, nach den Berichten hier, hätte ich das Ding aufgegeben. Dann drück ich mal alle Daumen und Zehen, dass sich die Arbeitsinvestition auszahlt! :)
GLG,

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Eurasierwolle » 13.03.2011, 11:41

Das entwickelt sich ja schon prächtig - Glückwunsch!! Mit kompetenten Helfern in der Familie für Drechseln und Metallarbeiten hast Du schon mal das große Los gezogen, mit vereinten Kräften lassen sich die restlichen Probleme mit der Zeit wohl auch beheben.
Bei meiner ersten Prognose war ich davon ausgegangen, dass Du alleine davor sitzt! So sieht das ja doch schon optimistischer aus.
Zum Spinnflügelwirtel auf der Achse: Hast Du schon versucht, ihn anders herum abzuschrauben? Bei meinem Haldane ist das Gewinde nämlich auch so, allerdings klebte da ein Hinweiszettel zur Schraubrichtung auf dem Wirtel - das Rad ist aber auch nur 30 Jahre jung... :D
Weiter viel Erfolg mit der Wiederbelebung!

Viele Grüße
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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Hamsterdrache » 13.03.2011, 12:03

Eurasierwolle hat geschrieben: Zum Spinnflügelwirtel auf der Achse: Hast Du schon versucht, ihn anders herum abzuschrauben? Bei meinem Haldane ist das Gewinde nämlich auch so, allerdings klebte da ein Hinweiszettel zur Schraubrichtung auf dem Wirtel - das Rad ist aber auch nur 30 Jahre jung... :D

Das verstehe ich nicht ganz ... die Wirtel vom Spinnflügel hab ich ab, das war gar kein großes Problem und nach etwas WD-40 drehen die sich auch viel leichter.

Probleme machen mir die Holzgewinde auf der Rückseite, mit denen man die Höhe der MOA verstellt. Da tut sich nichts und ich befürchte, da war einer mit Holzleim dran. Ich drück mich immer zu ungenau aus, glaube ich :O

Ich hab ja Wachs reingestrichen in die Holzgewinde und etwas mit einer kleinen Flamme erwärmt, damit es in die Ritzen fließt. Und dabei hat sich entlang des oberen Gewindeteils irgendwas anderes gelöst, was aber nach Erkalten wieder hart wird.

Ich versuche gerade, dem ganzen mit kleinen Mengen Wasser zu Leibe zu rücken, um die Leimverbindung loszukriegen. Kurze Einwirkzeiten mit einer feuchten Wollschnur in den erreichbaren Ritzen bringen schon immer kleine Mengen weißes, gummiartiges Zeug zum Vorschein, jetzt gebe ich der Feuchtigkeit mal ein bißchen mehr Zeit.

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Arachne » 13.03.2011, 16:41

Wie schön, daß Du dies Doppelbockrad gerrettet hast! Es hat natürlich ein paar Macken
- linke Spinnflügeleinheit fehlt ganz. Nicht schön, aber wenn Du es nur einspulig benutzen willst ... kommt sie Dir nicht zu fehlen.
- rechte Einheit ist ein roher Ersatz.
- Gewinde des Wockenstockträgers gebrochen, Querträger und Wockenstock fehlen. Wenn Du Wolle spinnen willst, nicht schlimm, Du könnest das Teil (das in der Mitte) ganz rausnehmen.
Wichtig sind natürlich wirklich die Gewinde für die Spinnflügeleinheiten rechts und links.

Sigrid
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, Shaker Media Verlag, gebunde Ausgabe
http://spinnrad.jimdo.com/

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